Das ambulante Casemanagement (ACM) wurde im Jahr 2021 als neuartige Versorgungsstruktur ins Leben gerufen mit dem Ziel, Hausarztpraxen zu entlasten und die Versorgung besonders zeitintensiver Patienten langfristig zu stabilisieren und zu verbessern. Die ambulanten Casemanagerinnen sind bei einem Praxisnetz angestellt und können von allen Arztpraxen des Praxisnetzes im jeweiligen Bezirk in Anspruch genommen werden.
Kernaufgaben der Casemanagerinnen:
- Klärung und Überwachung der Versorgungssituation von chronisch kranken oder multimorbiden Patienten
- Koordination der Versorgung unter Einbezug der bestehenden Versorgungs- und Beratungsstrukturen (z.B. Pflegestützpunkte, Entlassmanagement, Pflegedienst, etc.)
- Unterstützung von betreuenden Angehörigen (z.B. bei Überforderung, Trauer)
- Bei Bedarf eigenständige Planung von Unterstützungsleistungen aus dem Sozialraum des Patienten
Unser Team besteht aus medizinischen Fachangestellten (MFA) und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen mit langjähriger Erfahrung in Arztpraxen und Krankenhäusern, bei ambulanten Pflegediensten und in stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen.
Die Anbindung an das Netzmanagement des jeweiligen Praxisnetzes ermöglicht dabei eine Fokussierung auf definierte Kernaufgaben und eine Steuerung nach objektiven Kriterien. Gleichzeitig werden die Ärzte von administrativen Aufgaben bei der Personalführung entlastet. Damit stellt diese Versorgungsstruktur eine sinnvolle Ergänzung zu den Nichtärztlichen Praxisassistentinnen (NäPa) dar.
Bereits nach wenigen Monaten des Einsatzes in den Berliner Stadtbezirken hat sich die Einrichtung dieser versorgungsunterstützenden Struktur mehr als bestätigt. Durch den direkten Patientenkontakt in der eigenen Häuslichkeit lassen sich Erkrankungen frühzeitig erkennen, Maßnahmen zeitnah umsetzen und Krankenhauseinweisungen vermeiden.